Mitglied 231919
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Vorneweg: Dieser Post stellt lediglich die persönliche Meinung des Verfassers dar. Diese sollte grundsätzlich als solche akzeptiert werden, kann jedoch gerne kritisch gesehen werden und als Grundlage für eine konstruktive und sachliche Diskussion dienen.
Dieser Post wird im Laufe der Zeit kontinuierlich ergänzt werden.
Meine Motivation / Ausgangslage.
Edit: Diese verhunzten Umbrüche unter den Überschriften kriege ich nicht raus...
Dieser Post wird im Laufe der Zeit kontinuierlich ergänzt werden.
Meine Motivation / Ausgangslage.
- Nach 3,5 Jahren mit einem Samsung Galaxy S6 stand zu Weihnachten 2018 die Beschaffung eines neuen Smartphones auf dem Programm. Zu diesem Zeitpunkt gab es für mich keine spannenden Android-Smartphones, die einen systeminternen Wechsel gerechtfertigt hätten. Weiterhin sprach gegen einen systeminternen Wechsel, dass das SGS6 in den letzten 1,5 Jahren stark belastet mit Bugs war, die von Samsung bzw. Google strikt geleugnet und somit auch nicht behoben wurden. Außerdem werden die meisten Android-Smartphones nur für 2 Jahre mit Funktions- und nur 3 Jahre mit Sicherheitsupdates versorgt. Dazu verfügen die aktuellen Android-Smartphones über einen Fingerabdruck auf der Rückseite, was für mich ein No-Go darstellt. Und die Gesichtserkennung unter Android ist schlichtweg ein Witz.
- Deswegen habe ich mir als Ersatz für das SGS6 ein iPhone XS 64GB in Silber zugelegt. Parallel dazu sind mein Bruder von einem HTC und meine Eltern von Blackberry auf ein iPhone XR gewechselt.
- Für mich ist es das XS geworden, da es für mich die perfekte Größe hat. Es hat annähernd dieselben Abmaße wie das SGS6 und stellt für mich das Maximum in Sachen Einhandbedienung dar.
- Da das XS mein erstes iDevice ist, ich nicht wusste, ob es das Richtige für mich ist und wie ich damit zurechtkomme, möchte ich nun nach dem Systemwechsel meine Eindrücke und mein Fazit wiedergeben.
- Ich nutze meine Smartphones für einen durchschnittlich gesehen langen Zeitraum, nämlich für 3,5 bis 4 Jahre. Die beiden dem iPhone vorgehenden Androiden wurden wegen Akkualterung bzw. Bugs aussortiert, die eine Benutzung nicht mehr möglich machten.
- Ich übe einen Bürojob aus, der eine durchgehende Konzentration über längere Zeit hinweg erfordert. Daher nutze ich das Gerät unter Tage wenig. Es befindet sich tagsüber im Flugmodus mit WLAN Call, da der Empfang im Büro eher schlecht ist.
- Das Gerät wird hauptsächlich für Exchange Sync, E-Mail, WhatsApp, News, andere Produktiv-Apps, wie z.B. Banking, ÖPNV, Steuerapps für Home Entertainment, und Musikstreaming für Unterwegs genutzt. Ich spiele keine Spiele.
- Die Kamera wird für Schnappschüsse verwendet. Für den Urlaub habe ich eine Kompaktkamera.
- Ich nutze eine überschaubare Anzahl von Apps, ca. 35-40 Stück. Mit ca. 10GB lokaler Musik auf dem Gerätespeicher sind ca. 23GB belegt.
- Ich schütze das iPhone mit einem SPIGEN Panzerglas auf der Vorderseite und einer mumbi Folie auf der Rückseite und trage es in einem einseitig offenen mumbi Etui rum.
- Akkulaufzeit: Aufgrund der beschriebenen geringen Nutzung hält der Akku bei mir 3,5 bis 4,5 Tage, bevor das Gerät mit einer Restkapazität von 15-20% geladen wird. Das SGS6 hielt gegen Ende keinen zweiten Arbeitstag mehr durch.
- Display: Von dem SGS6 bin ich ein scharfes OLED-Display gewohnt. Somit gefällt mir das Display des XS wirklich sehr gut. Die Schärfe ist sehr gut. Die Farben wirken sehr natürlich und nicht so überknallig wie bei Samsung. Ich habe TrueTone dauerhaft aktiviert, da ich es als sehr angenehm empfinde und mir das Display ohne zu kalt ist. Mir gefällt das Display des XS besser als das des XR.
- Inbetriebnahme: Die Einrichtung des Geräts war sehr einfach. Ohne mich sonderlich angestrengt oder beeilt zu haben war das XS innerhalb von einer Woche zu 100% eingerichtet.
- Daten-/Sicherheit: Ich habe zumindest subjektiv den Eindruck, dass ich eine bessere Kontrolle über die App-Berechtigungen und den Datenschutz habe. Das war bei Android immer etwas undurchsichtig.
- Suchfunktion in den Einstellungen: Funktioniert sehr gut und beschleunigt die Auffindung von Funktionen merklich.
- Mute-Switch: Über den Schalter am Gehäuse kann das Gerät mit einem Handgriff stillgesetzt werden, ohne dass es einer Bedienhandlung bedarf. Das ist sehr angenehm.
- Gestensteuerung: Diesbezüglich bin ich hin und weg! Die Sensortasten am SGS6 waren schon gut, aber die Gestensteuerung in iOS ist nochmal ein ganz anderes Level. Die Bedienung hat nach kurzer Zeit vollkommen intuitiv, zuverlässig und bequem funktioniert. Da mache ich dem "Wischerla", wie man ein Smartphone im fränkischen Volksmund nennet, alle Ehre.
- FaceID: Ich glaube diesbezüglich muss ich nicht viele Worte verlieren. Die Entsperrung erfolgt in Sekundenbruchteilen, sodass man den Eindruck hat, das Gerät sei garnicht abgesichert. Ich werde zu jeder Tageszeit mit und ohne Brille zuverlässig erkannt. Top!
- iCloud Foto Sync: iCloud bietet mir eine gute Kontrolle über die Bilderbestände auf dem XS. Ich kann bequem von meinem Windows-PC aus Bilder löschen und draufspielen und kann die Bildbestände schlank und übersichtlich halten.
- Apple Pay: Seit dem Start von AP ist mein Bargeldbedarf drastisch zurückgegangen. Es ist sehr bequem einfach mit dem iPhone zu bezahlen, es geht schneller und funktioniert tadellos.
- AirDrop: Dateien zwischen den Geräten zu übertragen, war unter Android mittels Bluetooth ein Krampf. Mit AirDrop funktioniert das nun bequem in Sekundenschnelle.
- Sound: Der Stereo-Sound der Lautsprecher ist echt gut. Der Lautsprecher des SGS6 war eine Zumutung. Insbesondere konnte dieser keine anständige Impulsantwort liefern. So klang insbesondere ein Schlagzeug immer nur rauschig nach akustischem Matsch.
- Spracheingabe: Die Diktierfunktion funktioniert auffällig gut, zügig und annähernd fehlerfrei. Das hat beim SGS6 nicht annähernd so souverän funktioniert.
- Tastatur: Die Tastatur bietet grundsätzlich ein gutes Schreibgefühl. Ich habe große Hände und Finger, sodass ich mich auf dem SGS6 doch viel vertippt habe bzw. sehr konzentriert schreiben musste. Das ist auf dem XS deutlich besser geworden. Die Anzahl der Vertipper ist stark zurückgegangen. Rest zum Thema Tastatur siehe unten.
- Benachrichtigungs-LED: Diese war für mich früher unverzichtbar. Dennoch schätze ich mittlerweile, keine mehr zu haben. So hat man seine Ruhe und wird nicht ständig von irgendwelchem Blinken und Versuchung geführt, das Gerät in die Hand zu nehmen.
- AirPods: Diese sind zwar nicht Teil des iPhones, bereichern es aber in einer Weise, die ich hier würdigen möchte! Die AirPods funktionieren mit dem iPhone sehr gut und machen Telefonieren und Musik hören doch merklich komfortabler.
- Einstellungen: Das Einstellungs-Menü ist in der ersten Zeit doch recht unübersichtlich, insbesondere in Anbetracht der vielen Funktionen, die sich unter dem unschuldigen Begriff "Allgemein" verbergen. Mittlerweile finde ich zwar alles, aber dennoch könnte hier mal etwas aufgeräumt werden.
- iTunes: Das Programm ist in der ersten Zeit doch etwas anstrengend. Wenn man dann mal alles gefunden hat, kommt man damit klar, aber der Einstieg ist schwierig. Musiksync und Backups funktionieren zuverlässig, auch über WLAN.
- Widgets: Auf dem SGS6 habe ich rege Gebrauch davon gemacht, Widgets auf den Homescreens zu platzieren. Das vermisse ich tatsächlich etwas beim XS. Die Widgets-Seite des XS ist ausbaufähig. Hier würde ich mir z.B. mehr Möglichkeiten was die Größe der Widgets angeht wünschen.
- 3D-Touch: Auf diese Funktion hatte ich mich eigentlich gefreut. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass ich sie weniger nutze als gedacht. Ich muss mich immer bewusst anhalten, eine Funktion über 3D-Touch aufzurufen und nicht den konventionellen Weg durch die Menüs zu gehen.
- Siri: Habe ich nicht aktiviert, da ich weder das Bedürfnis habe mit dem Gerät zu reden, noch dass das Gerät mir ständig zuhört.
- Notch: Die Notch stört mich persönlich nicht. Ich finde die Anordnung und die Systemanzeigen in den beiden Ecken recht gelungen. Mit der Zeit wird die Notch aber hoffentlich noch etwas schmäler werden. Aktuell ziehe ich die Notch einem Loch im Display vor (ihr wisst was ich meine).
- Empfang: Bisher konnte ich keine Empfangsprobleme feststellen. Das Gerät hält sich hier auf dem Land in einer Kleinstadt wacker im LTE Netz der Telekom. Die Gesprächsqualität könnte teilweise etwas besser sein. Möglicherweise hängt das aber auch von den technischem Gegebenheiten des Gegenübers ab.
- 5W-Netzteil: Ich persönlich erachte das beiliegende 5W-Netzeil als ausreichend. Da ich ohnehin nur nachts lade, ist es mir gleichgültig wie lange der Ladevorgang dauert. Außerdem schont langsames laden den Akku und erhöht die Lebensdauer.
- Zertifikats-Richtlinien: Die Einrichtung der Exchange Konten war ein Krampf, da alle unsere iPhones die Zertifikate unseres Servers nicht akzeptieren wollten. Letztendlich haben wir, statt die Tüftelei zum Exzess zu betreiben ein Zertifikat einer "zertifizierten Zertifizierungsstelle" (*facepalm*) gekauft, was dann anstandslos funktioniert hat.
- Verrammeltes Dateisystem: Ich trage auf dem Gerät ein paar Dateien herum, die nicht in die iCloud gehören. Somit musste ich diese lokal auf das iPhone übertragen. Da man mit einem Windows-PC quasi keinen Zugriff auf das Dateisystem hat, musste ich diesbezüglich stark improvisieren. Nach vielem Geteste konnte ich die Dateien über einen lokalen FTP der FritzBox und der App FileExplorer auf das iPhone kopieren.
- Kratzanfälligkeit: Die silberne Rückseite des XS ist eine Augenweide. Der glänzende Rahmen leider weniger. Dieser zieht magisch Kratzer an. Trotz aller Sorgfalt hat der Rahmen schon einige feine Kratzer, was ich bedauere. Das SGS6 mit dem matten Alurahmen sah am letzten Tag aus wie am ersten.
- Lautstärkeregelung: Diese ist schlicht eine Zumutung. Dass man insbesondere die Medienlautstärke nur regeln kann, wenn das Gerät schon plärrt, ist sehr unschön. Das SGS6 hatte ein Lautstärkemenü mit 3 Schiebern, für Systemlautstärke, Medienlautstärke und Benachrichtigungstöne. So stelle ich mir das vor.
- Kamera 1: Die Bildqualität wird ja durchaus kontrovers diskutiert. Bei guten Lichtverhältnissen macht die Kamera ja ganz anständige Bilder, aber bei schwierigen Lichtbedingungen kommt die Kamera schnell an ihre Grenzen. Die Rauschunterdrückung und Glättung greift schnell stark ein. Diesbezüglich war das SGS6 merklich besser.
- Kamera 2: Im Urlaub schalte ich gerne auf der Kompaktkamera das Bildverhältnis um, je nachdem ob ich ein Panorama oder Personen fotografiere. Dass das iPhone nur 4:3 Bilder machen kann finde ich sehr schade, da bei Panorama-Aufnahmen viel unnützer Hintergrund mit auf dem Bild landet. Hier würde ich mir eine Umstellbarkeit auf 16:9 wünschen.
- Display-Frequenz: Insbesondere bei schnellem Scrollen neigt die Anzeige zum Schmieren. Der Effekt tritt beim XR wahrscheinlich wegen der geringeren Auflösung noch viel deutlicher auf. Beim XR tritt der Effekt in einem Ausmaß auf, der für mich nicht akzeptabel wäre, beim XS geht es gerade noch. Hier würde ich mir ProMotion wünschen.
- App-Anordnung: Ich empfinde es als unnötig anstrengend, dass man die App-Icons auf den Homescreens nur linear anordnen und nicht frei platzieren kann. So ist eine sinnvolle Kategorisierung der App-Icons auf den Homescreens fast nicht möglich.
- Apple Karten-App: Im Osterurlaub habe ich die Karten-App für das fußläufige Navigieren in einer europäischen Hauptstadt genutzt. Dabei fiel mir auf, dass die Straßen auf jeder Zoomstufe die gleiche Größe haben. Das ist sehr verwirrend, da man die Lautdistanz anhand der Darstellung kaum abschätzen kann. Ich hatte ein Ziel programmiert und bin losgelaufen. Als ich das nächste mal auf die App schaute, war die Distanz zum Ziel doch deutlich geringer gewesen und ich bereits am Ziel vorbei. Hier müsste die Darstellung nachgebessert werden.
- Batteriezustand: Ein weiteres leidiges kontroverses Thema. Diese Anzeige sollte Apple wieder verschwinden lassen oder erst anzeigen, wenn der Akku bei 85% angekommen ist. Mein Bruder nutzt sein XR deutlich intensiver als ich, sodass er auf ca. 2 Tage Akkulaufzeit kommt. Er hat somit ca. doppelt so viele Zyklen auf dem Akku wie mein XS. Trotzdem zeigt sein XR bei Batteriezustand 100% an und mein XS ist bereits auf 98% gefallen. Das kann ich nicht glauben.
- Batterieanzeige: Für mich wäre der Akkuverlauf seit dem letzten Ladevorgang von Interesse. Die Nutzung innerhalb der letzten 24h bzw. 10 Tage interessiert mich eigentlich garnicht.
- Datenverbrauch: Warum man den Mengenzähler der übertragenen Daten "im aktuellen Zeitraum" manuell rücksetzen muss verstehe ich nicht. Hier sollte man einstellen können, welcher aktuelle Zeitraum relevant ist, entweder Monat oder 4 Wochen oder manueller Reset.
- Tastatur: Ich empfinde es als recht beschwerlich, dass alle Zahlen und Sonderzeichen auf einer zweiten und dritten Ebene versteckt sind. Und warum bitte erscheint bei langem Druck auf ein kleines s an erster Stelle der Sonderzeichen nochmal ein kleines s und nicht das ß?! Die Verwendung von Satz- und Sonderzeichen sollte dringend intuitiver und bequemer gestaltet werden.
- Rechtschreibprüfung: Diese funktioniert im Prinzip garnicht. Das SGS6 hatte zwar die schlechte Angewohnheit, sich jeden Tippfehler sofort als neues Wort zu merken, aber das XS ist als Gegenteil dazu genauso anstrengend. Man muss Worte gefühlt 15-20 mal tippen bis sich das XS die Worte vielleicht merkt. "Vielleicht" sage ich deshalb, weil man dann schon nicht mehr drauf achtet, ob es sich die Worte gemerkt hat sondern lieber Schreibfehler manuell korrigiert.
- Tab-to-Wake: Diese Funktion ist bei mir recht launisch. Ich weiß nicht warum. Die meiste Zeit funktioniert sie anstandslos, aber es gibt Situationen, da muss ich die Powertaste betätigen um es zu wecken. Trockene Haut kann ich in der warmen Jahreszeit ausschließen.
- Wer einen Umstieg von Android auf iOS vollzieht, muss bereit sein, sich auf die Eigenheiten des jeweiligen Systems einzulassen. Die Ansprüche, mit iOS ein Android mit anderer Optik zu bekommen oder die bekannten Funktionalitäten von Android sklavisch in iOS nachbilden zu wollen, sind nicht zielführend. Ich bin unvoreingenommen an die Sache rangegangen und habe mich dementsprechend schnell zurechtgefunden.
- Ich habe zumindest subjektiv das Gefühl, mich in Sachen Datensicherheit verbessert zu haben. Dies ist bereits wegen geschäftlichen Kontakten im Hinblick auf die DSGVO notwendig. Weiterhin vertraue ich iOS in Sachen Sicherheit mehr. Ich habe z.B. auf den vorhergehenden Android-Geräten aus Prinzip keine Banking-Apps installiert. Die möchte ich insbesondere in Anbetracht von Apple Pay nicht mehr missen.
- Ich nutze das XS viel breiter und für viel mehr Anwendungen, als es beim SGS6 der Fall war. Es funktioniert einfach alles einfach, zügig und zuverlässig und die Bedienung macht einfach Spaß.
- Meine positiven Erfahrungen mit dem XS haben mich zu Überlegungen beflügelt, weitere iDevices ins Auge zu fassen. AirPods besitze ich ja bereits, evtl. werde ich mir im Herbst eine AppleWatch gönnen und wenn ein bezahlbares iPad (~500€) mit FaceID auf den Markt kommt bin ich auch da dabei.
- Kein System ist perfekt, aber unter dem Strich bin ich sehr zufrieden mit dem XS und denke den richtigen Schritt gemacht zu haben.
- Ich freue mich auf die nächsten >3 Jahre Nutzung meines XS und auf die vielen weiteren Kleinigkeiten und Neuerungen, die es noch zu entdecken gibt.
Edit: Diese verhunzten Umbrüche unter den Überschriften kriege ich nicht raus...
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