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ATEP242 #Rant – Die Macht der (Nicht-) Ankündigung

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Apple ist in vielen Dingen führend und hält viele Rekorde in unterschiedlichen Bereichen. Sei es beim Umsatz je Quartal, beim Absatz von Geräten oder in einer, gefühlt, neuen Kategorie: Der Ankündigung. Kein Konzern im Bereich der Consumer-Elektronik schafft es aktuell so gut, Dinge ohne Details anzukündigen und deren Release über Jahre zu schieben. Negativ formuliert könnte man aber auch sagen: Niemand versucht, seine Kunden mit so wenig bei der Stange zu halten.

Eigentlich dachte ich, unter dem “neuen” CEO Tim Cook wird alles besser. Im Vergleich zu Steve Jobs präsentiert er sich deutlich geerdeter, andere würden sagen weniger visionär. Tim Cook war der Chef für Prozesse und deren Optimierung. Ein Mann vom Fach – der sein Fach offenbar vergessen oder verlernt hat. Gehen wir auf zwei aktuelle Beispiele ein. Letztes Jahr kündigte Apple den HomePod an, ebenso wurde ein neuer Mac Pro quasi versprochen.

Die Macht der Ankündigung

Der HomePod wurde im Rahmen der WWDC 2017 angekündigt. Wie so oft betrat Apple den Markt später als die Mitbewerber. Der Lautsprecher sollte noch vor Ende des Jahres veröffentlicht werden. Mittlerweile ist das Gerät zwar erhältlich, Apple hat sich jedoch massiv verspekuliert. Strategisch klug wollte Apple noch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen, musste den Release dann aber doch verschieben. Des einen Freud, des anderen Leid: Amazon war der lachende Erste, Google – ohne zu wissen, wie ihnen geschieht – der lachende Zweite. Apple der heimlich weinende Dritte. Natürlich muss Apple in diesem Segment nicht sein Geld machen – das iPhone ist der Hauptgewinnbringer -, aber das muss die Konkurrenz auch nicht.

Die Frage ist vielmehr: Was wird der Markt der Zukunft? Hier würde ich eher auf digitale Assistenten als auf Smartphones in der heutigen Form setzen. Der HomePod kam zu spät. Bei uns gibt es ihn immer noch nicht. Ob Apple es schaffen wird, das Gerät flächendeckend ein Jahr nach der Vorstellung auszuliefern? Traurig, in der Zeit bringt die Konkurrenz mehr als nur ein Modell erfolgreich auf den Markt.

Andere Baustellen? Da fallen mir einige ein. Erinnert ihr euch auch noch an AirPower? Wo bleibt die intelligente, wahrscheinlich sehr teure, Ladematte? Apple lässt Crowdfunding Projekten und China-Herstellern hier jede Menge Raum. Das ist ein Nebenproblem von Ankündigungen – Copy Cats werden auf den Plan gerufen, die die guten Ideen von Apple schneller umsetzen.

Die Macht der Nicht-Ankündigung

Wesentlich schlimmer wird es jedoch im Pro Segment. Der iMac Pro wurde relativ planmäßig ausgeliefert. Ein völlig verklebter, nicht aufrüstbarer, Desktop-Rechner ist aber nicht im Interesse aller, die eine Workstation wünschen oder benötigen. Apple hat beim Tonnen-MacPro mehrere schwere Fehler gemacht. Das Design funktioniert in Sachen Abluft so nicht, bei der Grafikkarte wurde auf die falsche mögliche Zukunft gesetzt. Offenbar schafft es der Konzern außerdem nicht, Updates im Sinne der Hardware zeitnah anzubieten. Zwar kenne ich viele Nutzer, die sehr froh mit ihrer Tonne sind, bis heute bin ich mir allerdings nicht sicher, ob hier nicht wirklich eine Art von Stockholm-Syndrom greift.

Letztes Jahr gab es dann den runden Tisch, letzte Woche die Ankündigung: Der Mac Pro kommt 2019. Was wissen wir sonst? Absolut nichts! Das Gerät soll modular sein. Interessant – aber völlig nichtssagend, vor allem wenn Apple das so bezeichnet. Ich bin mir jetzt bereits sicher – meine Auffassung von modular passt nicht zu jener von weißen Leinenhosen tragenden Designern in Cupertino.

Da fällt man ja vom Glauben ab,…

Diese frühen Ankündigungen haben meiner Meinung nach zwei Gründe. In erster Linie sollen Kunden bei der Stange gehalten werden. Das offene Auftreten letztes Jahr im Zusammenhang mit dem Mac Pro machte mir ein wenig Hoffnung. Apple hat erkannt, dass es Probleme bei den Pro Nutzern gibt – Ha! Was dann daraus wurde, steht auf einem anderen Blatt. Pro Nutzer gehen mit der Technik und wollen deren Vorzüge möglichst früh ausnutzen – und nicht zwei Jahre und länger darauf warten. Nebenher will Apple auch Kunden blockieren. Ein HomePod ist angekündigt, dann kauf ich mir doch keine Alexa. Ein Mac Pro ist angekündigt, also wechsel ich nicht zu Windows / baue mir keinen Hackintosh,…

Irgendwann könnte der Glauben überstrapaziert werden. Aber Apple hält auch hier sicher Rekorde, die nicht ausgewertet werden können. Die Kunden sind nicht nur finanzstark bzw. stark in ihrem Willen, Geld auszugeben  – sie sind auch besonders generös in ihrem Glauben, netter zum Abschluss: In ihrer Loyalität.




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Tags: HomePod, Jan Gruber, AirPower, Mac Pro, Marketing, Politik, Ankündigung, Apfeltalk Editor's Podcast

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