“I’m a new Soul”. Vor etwas mehr als zehn Jahren zog Steve Jobs am Ende einer Keynote das MacBook Air überraschend aus dem Hut – oder vielmehr aus dem Kuvert. Das neue Gerät wurde als das dünnste Notebook der Welt eingeführt. Seit der Einführung blickt das Gerät auf eine bewegte Vergangenheit zurück – von Innovation zu Retro.
Im Rahmen der MacWorld 2008 bewies Apple einmal mehr jede Menge Mut. Das neue Subnotebook brach mit vielen Konventionen. Das Gerät brachte nur 1,3 kg auf die Waage, besaß im Vergleich zur Konkurrenz jedoch eine normal-große Tastatur, einen schnellen Prozessor und ein vergleichsweise großes 13,3 Zoll Display. Doch die Bauform hatte ihren Preis. Apple verzichtete das erste Mal auf ein optisches Laufwerk, in Sachen Anschlüssen gab es nur einen USB, einen Micro-DVI und einen Kopfhöreranschluss. Ungewöhnlich ging es auch bei der Festplatte weiter. Hier verbaute Apple eine 1,8 Zoll Festplatte – genau wie im damals gängigen iPod. Es war auch das Ende der Aufrüstbarkeit. Alle Teilen waren fix verlötet, das Gerät quasi nicht aufrüstbar. Der Preis war mit 1.700 Euro vergleichsweise hoch.
Der Name leitete sich von Apples neuem Ansatz ab, alles drahtlos zu erledigen. Externe Anschlüsse sollten durch drahtlose Technologie ersetzt werden, die Nutzer sollten auf das verbaute WLAN und Bluetooth setzen.
MacBook Air – von der Randgruppe in den Mainstream
Alles änderte sich im Oktober 2010 auf dem Back to the Mac Event. Ein überarbeitetes, günstigeres MacBook Air wurde als One More Thing präsentiert. Neben der Änderung hin zum keilförmigen Design gab es auch andere Verbesserungen. So erhielt das Gerät einen zweiten USB Anschluss. Ebenso wurde ein kleineres Modell mit 11,6 Zoll eingeführt. Mit dem neuen Preis wurde das Modell eine interessante, mobile Alternative, Analysten zufolge schnellten die Verkaufszahlen in die Höhe.
MacBook Air – Nachfolger und Zukunft
In Sachen Gehäuse hat das Gerät mittlerweile klar ausgedient. Der quasi Nachfolger, das MacBook, ist deutlich kleiner und leichter, selbst das neue 13 Zoll MacBook Pro ist mobiler als das MacBook Air. Die Hardware ist veraltet, das letzte Update gab es zwar letztes Jahr bei der WWDC, dennoch kann die Hardware nicht mehr mithalten. Das MacBook Air mit 11,6 Zoll wurde 2016 bereits eingestellt. Der größte Knackpunkt ist das Display. Es ist das einzige Gerät, das nicht mit Retina angeboten wird. Die Tage des MacBook Air scheinen gezählt zu sein, es wird nicht lange dauern, bis es das LineUp verlässt.
Trotz allem erfreut sich das MacBook Air großer Beliebtheit. Ein Grund dafür ist der Preis, zum anderen die Anschlussvielfalt. Im Vergleich zum MacBook bietet es deutlich mehr Anschlüsse, im Vergleich zum MacBook Pro immerhin noch klassische USB-A Buchsen und einen SD-Slot. Zudem kommt noch die “alte” Tastatur zum Einsatz, viele Nutzer stören sich an der neuen Scherentastatur der neuen MacBook Generationen.
Was früher ein Ausblick auf die Zukunft war, der häufig kritisiert wurde, ist heute ein Stück Technik, das beinahe Retro wirkt. Das MacBook Air sah sich bei seiner Vorstellung mit den gleichen Vorwürfen konfrontiert wie die neue MacBook Generation. Ob sich (auch) hier die Geschichte wiederholt?
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