Gemeinsam mit dem iPhone 7 stellte Apple die AirPods vor – Apples Antwort auf das Streichen des Klinkeanschlusses. Nach großer Verschiebung wurden die Bluetooth Kopfhörer dann im Dezember 2016 veröffentlicht, doch nur wenige Käufer erhielten ihr Produkt tatsächlich noch in diesem Jahr. Die Liefersituation war lange Zeit sehr angespannt, erst im September letzten Jahres waren die Kopfhörer flächendeckend verfügbar. Trotz allem ist bereits über ein Jahr seit der Einführung vergangen – wir blicken einmal zurück.
Die Vorstellung der AirPods polarisierte – auch hier im Apfeltalk wurde das Design kontrovers besprochen. Ebenso gab es – wie so oft bei Apple Produkten – Stirnrunzeln ob des Preises. Bluetooth Kopfhörer waren bereits damals nichts Neues, auch jene ohne Kabel zwischen den beiden Seiten gab es bereits. Hier konnte Apple preislich sogar auftrumpfen. Die Konkurrenz bot ihre Produkte deutlich über 200 Euro an. Und Apple hatte noch ein Ass im Ärmel: Den hauseigenen W1 Chip. Damit sollte das Handling besser werden.
AirPods mit W1
Dank W1 Chip fällt bei Apple Geräten der Ausflug in die Bluetooth Einstellungen weg. Die Kopfhörer werden sofort im Display eines iOS Geräts angezeigt, nach einem Druck auf das Touchdisplay sind sie verbunden. Danach werden die Verbindungseinstellungen mit der iCloud synchronisiert und die Kopfhörer sind auf allen iOS und macOS Geräten zur sofortigen Verbindung verfügbar. Leichter könnte die Handhabung nicht sein. Der Chip ist zum Glück nicht nur den AirPods vorbehalten, die Konzerntochter Beats kann diesen ebenfalls einsetzen. Andere Hersteller haben bisher jedoch keinen Zugriff darauf.
Anders als im Vorfeld befürchtet, nutzen die AirPods aber sehr wohl “gewöhnliches Bluetooth” zur Verbindung. So können die Kopfhörer im Zweifel auch mit anderen Geräten oder älteren iOS Devices verbunden werden.
AirPods Anwendung
Die Bauform macht eines schnell klar: Wer Probleme mit dem Halt der EarPods hatte, wird diese auch bei den AirPods wieder haben. Zwar sitzt die drahtlose Variante etwas besser, da kein Kabel am Gehäuse zieht, dennoch gab es hier keine nennenswerten Verbesserungen. Damit sind die Kopfhörer nur bedingt für den Sport geeignet. Wer auf gute Geräuschunterdrückung hofft, wird ebenfalls enttäuscht sein. Apple punktet aber mit extrem langer Akkulaufzeit (6h+), schneller Aufladung und einem vergleichsweise sehr kleinen Case.
AirPods Nachteile
Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten – die AirPods haben klare Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Die bereits negativ erwähnte Bauform wirkt sich auch auf die Steuerung aus – es gibt keine Tasten. Je Kopfhörer gibt es nur eine Geste zur Steuerung – den Doppeltipp. Warum Apple hier nicht nachbessert, ist unklar. Zumindest kann die Steuerung mittlerweile je Kopfhörer unterschiedlich vergeben werden. Siri als universelle Steuerung funktioniert nach wie vor nicht und wirkt befremdlich.
Schnell und einfach Koppeln können andere Hersteller auch, das Zauberwort heißt NFC. Zudem gibt es kein Multipoint – bedeutet die gleichzeitige Verbindung mit mehreren Geräten. Wer mit seinem Mac verbunden ist und auf dem iPhone einen Anruf erhält, muss im Zweifel zuerst umschalten. Schon klar: Apple hat hier mit der Anrufweiterleitung eine eigene Lösung, dennoch wäre Multipoint wünschenswert.
Die AirPods – mein Gadget 2016 und 2017
Ende 2016, nach zwei Wochen Nutzung, ließ ich mich dazu hinreißen, die AirPods als Gadget des Jahres zu bezeichnen. Schnell wurde mir vorgeworfen, dies nach so kurzer Zeit nicht sagen zu können. Im Jahr 2017 gab es viel neue Hardware – neue iPhones inkl. Redesign, neues iPad Pro, neue MacBooks – und dennoch möchte ich auch für dieses Jahr die AirPods als mein Gadget des Jahres nennen.
Die Kopfhörer sind für Apple ein großer Erfolg – meiner Meinung nach zu Recht. Die AirPods machen vieles richtig. Die Gesamtlösung ist komfortabel, klein und praktikabel. Die ersten Bluetooth Kopfhörer, die dank des Batteriecases und der schnellen Ladezeit quasi nie leer sind und generell in meinem Alltag große Änderungen nach sich zogen. Ich höre deutlich mehr Podcasts und Musik als bisher. Natürlich gibt es auch Nachteile und die AirPods sind nicht für alle Situationen geeignet – doch den einen Kopfhörer für alles gibt es für mich, zwischen Büro und Spartan Race, ohnedies nicht.
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