Die Diskussion rund um die Zifferblätter auf der Apple Watch ist etwas älter als die Hardware selbst. Jedes Jahr gibt es neue Gerüchte, dass Apple sich hier doch für eine Öffnung entscheidet – und jedes Jahr bewahrheiten sich diese nicht.
Apple trifft permanent Design-Entscheidungen und legt Restriktionen für seine Plattformen fest – die rund um die Watchfaces folgt für mich direkt hinter der Diskussion über Flash auf dem ersten iPhone. Während viele der Entscheidungen von Zeit zu Zeit zumindest begründet werden, ist dies bei der Apple Watch nicht der Fall. Mit der neuen Uhr bietet Apple noch mehr Spielfläche für willige Entwicker und Designer – doch der Wunsch bleibt unerfüllt.
Individuelle Zifferblätter dank Komplikationen
Aus der Sicht von Apple stellt sich die Diskussion offenbar auch nicht. Einerseits bietet der Konzern immer neue Designs an, auf der anderen Seite hat der Nutzer die Möglichkeit, seine Uhr passend zu individualisieren. Apps können dem Zifferblatt ihre Dienste mittels Komplikationen anbieten, der Nutzer hat die Entscheidung, welche er dann nutzen möchte. Die neue Uhr bietet hier noch mehr Platz, um noch mehr Komplikationen anzubieten. Wo ist als das Problem?
Zifferblätter für mehr Funktionen und andere Geschmäcker
Mit der neuen Uhr kommt die Diskussion auf ein neues Niveau. Es gibt Stimmen, die der Meinung sind, dass simpel alle Watchfaces von Apple ungeeignet sind oder nicht ihrem Geschmack entsprechen. Jüngst lieferte Marco Armendt, der Entwickler hinter Overcast, hier auch noch ein Statement ab, das weit besprochen wurde. Zugegeben – ganz unrecht hat er nicht. Es gibt kaum ein derartig breit eingesetztes Gerät wie die Apple Watch – und Apple deckt mit den Zifferblättern sicher nicht alle Bedürfnisse ab. Die Uhr wird zwar immer anpassbarer, kommt aber immer noch nicht allen Bedürfnissen nach. Und was ist, wenn der Nutzer lieber ein Time Lapse von Berlin oder Wien sehen möchte? Dann darf er hoffen – und Jony oder wem auch immer schreiben.
Zifferblätter und der Markenschutz
Zugegebenermaßen hat es Apple in dem Fall auch nicht leicht. Sehen wir mal von Jony ab – der wahrscheinlich permanent kurz vor dem Herzinfarkt stünde, wenn er durch den Watchface Store stöbern würde. Design ist aber tatsächlich ein Thema – insofern, dass es unter Android wirklich viele Watchfaces gibt, die einfach unbrauchbar sind. Am Ende zahlt der Nutzer ohne die versprochene Leistung – und beschwert sich beim Anbieter. Dazu kommen Watchfaces, die die Begrenzungen der Uhr im Hinblick auf die Hardware nicht berücksichtigen – und der Nutzer beschwert sich beim Anbieter.
Zusätzlich gibt es da noch das nervige Thema der Lizenzen. Ich bin Fan von Binär-Uhren und würde mir gerne das Design meiner alten I/O Uhr auf die Apple Watch wünschen. Andere hätten bestimmt gerne klassische Designs von Rolex, Breitling und wie sie alle heißen. Alle, oder viele, dieser Designs sind definitiv geschützt. Ein Watchface-Store müsste diese Dinge alle prüfen – was schier unmöglich ist. Gerade Apple steht hier klar im Fokus. Und am Ende beschweren sich die Lizenzinhaber beim Anbieter – und das ist in allen drei Fällen Apple. Viele Beschwerden für ein Segment, das am Ende kaum bis wenig Geld einbringen wird.
Ein Workaround – der keiner ist
Vergangene Woche gab es die erste Meldung über Erfolge von Drittanbietern, hier ein eigenes Angebot zu realisieren. Möglich wird dies durch Spritekit – am Ende ist das aber auch keine ernst zu nehmende Lösung. Das Watchface wird als eigene App angeboten – und am Ende fehlen dann alle Komplikationen und weiteren Informationen. So werden wir auf lange Zeit darauf angewiesen sein, dass Apple Feuer, Rauch oder Wasser in kleine Boxen einsperrt.
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