Vergangenen Donnerstag wurde der Macintosh 35 Jahre alt – Zeit, ein bisschen auf die Entwicklung des Macs zurückzublicken.
Der erste Mac wurde am 24. Januar 1984 von Steve Jobs vorgestellt, es war der Nachfolger der 10.000 US-Dollar teuren und erfolglosen Lisa. Der Modellname war damals Macintosh 128K, der Preis lag bei 2.495 US-Dollar. Im Rahmen des Super Bowl XVIII wurde der Werbespot “1984” ausgestrahlt und der Mac damit der Öffentlichkeit gezeigt. Basis war die Motorola 68000 CPU mit 8 MHz, dazu kamen 128 KB Arbeitsspeicher – sie waren namensgebend für den ersten Mac. Der Mac kann gerne auch als erster iMac bezeichnet werden – neben dem 3,5 Zoll Diskettenlaufwerk war auch ein 9 Zoll Monitor integriert. Bedient wurde der Rechner mit einer Maus, die grafische Oberfläche basierte auf einem System von Xerox. Das Betriebssystem hatte anfangs keinen eigenen Namen, ab Version 7.5.1 hieß es dann aber Mac OS. Auch dieser Mac war kein Erfolg, er war zu weit entfernt von dem, was damals unter Computing verstanden wurde. Ein Jahr später folgte eine überarbeitete Variante mit 512 KB Speicher.
Macintosh – die frühen Jahre
Auf den 128K und 512K folgte der Macintosh Plus. Das Design wurde weitgehend übernommen, der Speicher betrug ein Megabyte. Zusätzlich konnten Speichermodule dazu gesteckt werden, so wurden bis zu 4 MB erreicht. Der Rechner besaß keinen Lüfter, er nutzte den Kamineffekt.
Danach folgte der Macintosh SE, er setzte ebenfalls wieder auf einen 8 MHz Prozessor von Motorola und wurde mit einem 9 Zoll Display angeboten. Hier gab es das erste Mal eine Vorbereitung für eine SCSI-Festplatte.
Dem SE folgte der Macintosh Classic, das Design war weiterhin ähnlich, der 1 MB verlötete Speicher konnte wieder auf 4 MB erweitert werden. Der Rechner kam vor allem durch den alten Prozessor in die Kritik – seit dem ersten Mac waren 8 Jahre vergangen. Parallel dazu wurde der Macintosh LC angeboten, ein günstiges Gerät, das Farbwiedergabe ermöglichen sollte. Passend dazu stand der Name für “Lowcost Color”.
Im Jahr 1987 erschien dann der Macintosh II, der Prozessor schaffte es hier immerhin auf 16 MHz und stammte wieder von Motorola. Die Festplatte fasste 20 MB, der Arbeitsspeicher konnte ebenfalls auf 20 MB erweitert werden. Es war der erste modulare Mac, das Display war nicht fix integriert.
Zwei Jahre später präsentierte Apple dann den ersten tragbaren Computer – den Macintosh Portable. Er bot einen 16 MHz Prozessor, 1 MB SRAM, erweiterbar bis 8 MB. Das Display war 9,8 Zoll groß, das Gewicht lag bei 7,2 Kilogramm, der Preis bei 6.500 US-Dollar. 1991 folgte dann das erste PowerBook, es war der große Durchbruch mobiler Rechner bei Apple. Auf die 680er Notebooks folgten die Power PCs, sie wurden 2006 von Intel Notebooks und der neuen MacBook / MacBook Pro Reihe abgelöst.
Macintosh – die neuen Jahre
Der iMac hat schon eine lange Geschichte hinter sich. Das erste Modell erschien 1998 – der iMac G3. Jonathan Ive löste mit dem bunten, transluzenten Gehäuse einen neuen Designtrend aus. Die erste Farbvariante hörte auf den Namen Bondie Blue, bald erschienen weitere Farbvarianten bis hin zum Blumendekor. Der Rechner setzte in Sachen Schnittstellen ausschließlich auf USB 1.2. In der ersten Revision wurde ein G3 Prozessor mit 233 MHz verbaut, dazu kamen ein 15 Zoll Röhrenmonitor und eine ATI-Rage Grafikkarte mit 2 MB SDRAM. Es folgten viele Revisionen bis 2002 das neue Design folgte. Hier wurde der Rechner in eine Kugel unter das Display ausgelagert. Die dritte Generation erschien bereits 2004, dort wurde die Hardware wieder hinter das Display verlagert.
Das aktuelle iMac Design – in Alu mit schwarzem Rahmen – ging 2007 an den Start. Damals waren die Rechner noch deutlich dicker als heute, am Design hat sich wenig verändert. Es war auch der erste iMac mit Intel-Prozessoren. Der iMac hält sich bis heute, im Juni 2017 wurde dann die schwarze Version mit erheblich mehr Leistung vorgestellt: der iMac Pro.
2005 öffnete Apple eine neue Linie, der erste Mac Mini wurde vorgestellt. Kurz danach erschien dann eine neue Variante mit Intel-Prozessor. Das Unibody Alu-Design gibt es seit 2010, seit vergangenem Jahr gibt es auch eine spacegraue Variante mit mehr Leistung.
Der Mac Pro startete ebenfalls 2006, der große Tower im Lochdesign wird gerne, auch von uns, als Käsereibe bezeichnet. Er bot enorme Leistung, außerdem war die Käsereibe auch erweiterbar. Nach fünf Revisionen stellte Apple 2013 ein neues Design vor: den Champagnerkühler bzw. Mülleimer. Das Modell wurde kein großer Erfolg, was vor allem an der mangelhaften Erweiterbarkeit, dem falschen Kühlkonzept und einer unklugen Grafikkarten-Wahl lag.
Macintosh – die Zukunft
Sehen wir uns aktuelle Präsentationen an, dürfen wir uns eine Frage stellen: Wird es den Macintosh noch 35 weitere Jahre geben? Apple wird sicher lange an der Marke festhalten. Ob die Grundidee eines Personal Computers aber noch 35 Jahre hält, wage ich zu bezweifeln.
Podcastpreis 2019
Wir sind auch dieses Jahr wieder für den Podcastpreis 2019 nominiert! Bis zum 15.02.2019 könnt ihr hier jeden Tag für uns in der Kategorie Technik abstimmen!
Vielen Dank für eure Stimme!
Hier kommt ihr zur Diskussion im Forum
Ihr könnt uns auf iTunes bewerten - damit erhöht sich die Sichtbarkeit dieses Podcasts!
Zugehörige oder ähnliche Episoden: