Apple wird aufgrund des App Stores immer wieder zum Ziel von Kritik. Der Hersteller behält seit dem Start die Hoheit über seine Plattform, es gibt keine andere Möglichkeit, Anwendungen zu installieren. Dementsprechend müssen sich alle Entwickler an die Vorgaben von Apple halten – der Widerstand steigt.
Abgesehen von den Einschränkungen in Sachen Umfang, was für Anwendungsprogrammierer möglich ist, dreht sich die größte Kritik immer um die Bezahlung. Apple fordert 30 Prozent aller Umsätze ein, das gilt auch für Abos. Erst nach einem Jahr sinkt die Beteiligung für Apple hier auf 15 Prozent und diese Änderung ist noch nicht besonders lange her.
Dieser Umstand bewegte einige Hersteller zu mehr oder minder rigorosen Schritten. So ist es nicht mehr möglich, Spotify Abos über die App abzuschließen oder über iTunes-Guthaben zu bezahlen. Noch älter ist der Streit mit Amazon – so können in Prime Video und Audible keine Inhalte gekauft werden.
Fairness für alle
Spotify hat gestern eine neue Kampagne in der EU an den Start gebracht und auch eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Sie fordern “Waffengleichheit für alle Parteien” und faire Bedingungen.
Alles aus einer Hand – nur für Apple
In der Beschwerde wird auch Apples Sonderstellung angesprochen. Die Margen bei Streaming-Services sind sehr gering, wenn hier noch einmal 15 bis 30 Prozent an die entsprechende Plattform abgegeben werden müssen, schmelzen Gewinne sehr schnell dahin. Ein Faktor, der für alle gilt – außer Apple. Hier gibt es einen klaren Kosten- und Plattform-Vorteil, der vielen sauer aufstößt. Diese Überlegungen teilen mittlerweile auch Politiker, so fordert Elizabeth Warren im Wahlkampf um die amerikanische Präsidentschaft bereits die Aufspaltung.
Microsoft ist günstiger, …oder?
Oft gibt es auch den Vorwurf, dass Apple hier Apothekerpreise für seine Leistungen verlangt. Dreißig Prozent für Marketing und den Bezahlvorgang erscheint etwas viel – aber sind die anderen Anbieter hier günstiger? Sehen wir zu Microsoft, hier gab es vergangene Woche die Meldung, dass der Hersteller aus Redmond bis zu 95 Prozent an Entwickler auszahlt. Ganz wichtig: bis zu! Dieser Satz gilt nur, wenn ein Kunde über den Refferer einer Webseite auf den Store kommt. Ebenso gilt dieser Cut nur für Apps und nicht für Spiele.
Wie sieht es dann bei anderen Anwendungen aus? Sehr vertraut: Der Cut liegt bei 70/30, so wie bei Apple. Bei anderen Anwendungen immerhin bei 85/15. Microsoft lockert seine Bedingungen damit etwas, beweist Flexibilität, behält bei der Haupteinnahmequelle aber denselben Cut wie Apple bei.
Trotz allem wächst der Druck auf Apple zusehends, wie wir auch schon in einer anderen Folge festgestellt haben.
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