Gestern sprach ich über Betriebssysteme und einen gewissen Unterton konnte ich mir nicht verkneifen. Ich sprach von Tock-Jahren, ich sprach von Catalina – einem System, das eigentlich niemand installieren mag. Warum? Weil Apple sich 2019 einen enormen Schnitzer geliefert hat: Die Softwarequalität hat massiv nachgelassen.
Viele von euch hören mir jetzt seit Jahren zu und mögen mir hoffentlich beispringen: Ich neige selten zur Überdramatisierung. Ich treibe nicht jede Woche ein neues „Der Himmel wird uns auf den Kopf fallen“ Thema durch den Äther, doch was die Qualität bei Apple betrifft, mache ich mir ernsthafte Sorgen. Apple hat hier letztes Jahr wirklich eine miese Performance abgeliefert, das könnte dem Konzern auf lange Sicht nachhaltig schaden.
Die Betriebssysteme im Herbst waren vor allem durch eins gekennzeichnet: eine große Fülle an Bugs. Update-Warnungen waren weitgehend zu erwarten – das liegt vor allem daran, dass Apple einige alte Zöpfe abgeschnitten hat. Das Ende von 32-Bit-Software war ein längst absehbares Problem, dennoch taten viele so, als wäre es etwas völlig Neues. Einen Wunsch hat Apple mir erfüllt: Das Ende von iTunes, das am Ende aber auch für so manche Probleme sorgte.
All das waren durchaus vorhersehbare Probleme. Unzählige Versionen in wenigen Tagen, vorgezogene Releases (die sogar Hardware nach sich zogen) jedoch nicht. Apple hatte ein Feature-Jahr – mit wenigen neuen Funktionen. 2020 muss hier wieder Stabilität vorherrschen. Doch kann sie das? Gibt es noch den Tick-Tock-Rhythmus? Meiner Meinung nach nicht. Software wird immer mehr durch die Hardware getrieben – und das muss sich ändern.
Auch in Sachen Sicherheit war das Jahr nicht besonders gut, auch wenn Apple dies gerne herunterspielt. Was auf eurem Gerät passiert, bleibt auf eurem Gerät – es sei denn, wir geben es einer Drittfirma, die uns hier bei wirklich miesen Arbeitsbedingungen die Drecksarbeit abnimmt. Grobe Sicherheitsschnitzer wie 2018 gab es zwar nicht, aber auch Bootrom-Exploits wie Checkra1n hängen wie eine dunkle Wolke über dem Unternehmen.
Wir kaufen Apple wegen der Qualität und der Nutzerfreundlichkeit. Das betrifft die Hardware, das betrifft die Software. Einen Rechner mit unzuverlässiger Tastatur, nicht ganz taufrischer Hardware, Lüfterproblemen und mieser Software, die alle 2 Tage geupdatet wird, bekomme ich auch woanders. Ähnlich ist es mit den Smartphones, … Das mag alles überspitzt klingen und eine Schneeflocke macht noch keinen Winter – Firmen könnten aber sehr wohl so reagieren. Vor allem langfristig. Hoffen wir, dass es nur ein Ausrutscher war, …
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