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[Kommentar] Apple und die Update-Fails – Es reicht!

Wiedermal hat Apple ein Update verpatzt. Dieses Mal hat es Besitzer der Apple Watch erwischt. Mit dem Update auf WatchOS 3.1.1. hat Apple es geschafft, einige Uhren (wieviele ist derzeit unbekannt) lahmzulegen. Hat der Besitzer Pech, muss das Modell sogar vom Support wiederbelebt und dazu eingeschickt werden. Ich finde es reicht. Apple unter Tim Cook hat bei mir jedes Vertrauen verspielt und dabei bin ich dieses Mal gar nicht betroffen.

In einem früheren Kommentar zur Update-Situation bei Apple habe ich noch versöhnlichere Töne angeschlagen. Das hat jetzt ein Ende.

Früher war zwar nicht alles besser, aber wenn man sich auf eines verlassen konnte, dann waren es Updates der Embedded Devices von Apple. Offenbar hat man in Cupertino jegliches Gefühl für Qualitäts-Kontrollen verloren. Augenscheinlich sind die zahlreichen Beta-Versionen, die Apple seit einiger Zeit der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt nichts wert, denn immer wieder muss man feststellen, dass nach der Freigabe entweder der Update-Prozess eine Macke hat, wie zuletzt beim Upgrade von iOS 9 auf 10, oder die Software doch noch nicht für die breite Masse geeignet ist, wie es sich jetzt herausstellt.

Dabei ist es mir herzlich egal, dass Apple im Nachhinein schnell reagiert und Updates korrigiert oder zurückzieht. Das ist nicht diskutabel, das ist schlicht ihre verdammte Pflicht. Es ist mir auch egal, dass Apple die Upgrades kostenlos anbietet. Das entbindet sie nicht davon, korrekt funktionierende Software auszuliefern. Ich habe als Kunde einen Anspruch darauf. Gerade und insbesondere bei den am oberen Ende der Preisskala angesiedelten Geräten.

Das Argument, die Betriebsysteme seien in den Jahren ja auch komplexer und damit auch fehleranfälliger geworden, lasse ich nicht gelten. Gerade auf der extrem geschlossenen Plattform iOS sollte das nun wirklich kein Thema sein. Diese Software läuft auf hinlänglich bekannter und gut definierter Hardware. Ähnlich wie bei Spielekonsolen, deren Hardware auch exakt bekannt ist. Hier immer wieder Upgrades zu verpatzen ist nicht nur peinlich, es zeugt von einem ziemlichen Chaos in der Firma.

Wir alle erinnern uns noch dran, als 2014 Apple mit einem iOS-Update (8.0.1.) eine ganze Geräte-Generation vom mobilen Netz abgeklemmt hat und als Bonusfeature auch gleich noch TouchID unbrauchbar machte. Dieser Vorfall hat uns die Public Betas beschert. Da war doch noch was, ach ja richtig: Das Update auf iOS 9.3.2 legte zahlreiche iPad pro 9 lahm und wurde ebenfalls zurückgezogen. So was ist nicht nur lächerlich, es ist peinlich in jeder Beziehung. Man fragt sich, was Tim Cook den ganzen Tag macht. Urlaubsanträge unterschreiben? Viel mehr kann es ja nicht sein.

Ich bin zwar dieses Mal ausnahmsweise nicht von diesem Problem betroffen, lasse aber dennoch kein gutes Haar in dieser Sache an Apple. Inzwischen muss man bei angekündigten Updates aus Cupertino immer eine Warnung herausgeben. Man kann also künftig nur den Tipp geben, mit dem Update eines Apple-Gerätes mindestens 24 Stunden, wenn nicht gar noch länger zu warten.

Ich höre zwar schon die Stimmen der zahlreichen Leute die sagen, das sei sowieso selbstverständlich. Dem halte ich entgegen, dass nichts selbstverständlich ist. Geräte wie iPhones, iPads, iPods und Apple Watches werden nicht ausschließlich von IT-Profis genutzt, sondern von ganz normalen Menschen und die machen halt das Update, wenn es ihnen angeboten wird.

Diese Menschen haben dann auch keine andere Wahl, als sich an den Apple-Support zu wenden, mit ihrem möglicherweise durch das Update unbrauchbar gewordenen Gerät. Dieser reagiert zwar in der Regel kulant, bzw. im Sinne einer guten und schnellen Problemlösung, aber – Enschuldigung – das ist ja wohl selbstverständlich.

Um es auf den Punkt zu bringen. Apple hat bei mir jeden Kredit, was die Qualität seiner Software angeht verspielt. Es wird lange dauern, bis ich das wieder ablegen kann. Bis es soweit ist, rate ich jedem, der nicht unbedingt auf das allerneuste Betriebsystem angewiesen ist, dringend vom Update ab. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Wenn Apple nicht entscheidende Änderungen vornimmt – auch an der Führungsstruktur – werden wir immer wieder Situationen erleben wie diese.

Michael Reimann

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