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Tschüss Runkeeper, Hallo Aktivitäten-App

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Seit nunmehr acht Jahren nutze ich die App Runkeeper. Ich habe sie als einer der ersten gekauften Apps auf dem allerersten iPhone genutzt, um meine sportlichen Leistungen (damals Rennradfahren) zu dokumentieren. Ich schreibe hier ja sehr selten über einzelne Apps, aber in diesem Fall muss ich mal eine Ausnahme machen.

Was mich an der App fasziniert hat waren die klare Bedienung, die gute Ablesbarkeit und die Sprachausgabe, die mir in bestimmten Intervallen einen Zwischenstand vermittelte. Das sie gelegentlich mal – ohne nähere Angaben und meistens auch unbemerkt – mitten im Training abgestürzt ist hat mich nicht weiter gestört. Meistens kamen in kurzen Abständen Fehlerbehebungen und das Problem war beseitigt.

Eine Zeitlang war Runkeeper wirklich eine gute und einfache Methode, den Trainingserfolg zu messen und zu speichern und dabei nicht mit sinnlosen Funktionen überfrachtet. Gelegentlich gab es Tipps, wie man das gesetzte Ziel noch besser erreichen kann und das war es auch schon.

Irgendwann … ich kann gar nicht mehr genau sagen wann es war, hat sich Runkeeper aber gewandelt. Zuerst nur durch ein neues Icon, später dann durch relativ penetrante Aufforderungen, doch ein teures Abo abzuschließen, um bessere Auswertungen der Daten auf dem iPhone zu bekommen. Das gab es zuvor ja noch kostenlos.

Lediglich nur noch ganz einfache Statistiken zum jeweiligen Training konnte man sich anzeigen lassen. Ich hatte inzwischen vom Rennrad auf die Laufschuhe umgesattelt. Im Prinzip sind mir detaillierte Statistiken wumpe. Ich will wissen, wie der Lauf war und vielleicht noch, wo er innerhalb meiner ganzen Läufe so rangiert. Also habe ich mich damit abgefunden, dass ich nunmehr nur noch Basisfunktionen in der App habe, die ich mal gekauft hatte.

Nachdem dann meine erste Apple Watch dazu kam, gab es auch ganz schnell eine passende App von Runkeeper. Zunächst wurde – wie bei vielen anderen Apps auch – die Watch nur als verlängertes Display der App im iPhone genutzt, später dann erschien auch eine native App für die Uhr.

Damit ging der Ärger aber erst richtig los. Was eigentlich gut gedacht war, nämlich das Training auf der Uhr zu starten, zu beobachten und auch zu beenden, stellte sich als reines Glücksspiel heraus. Mal startete die ausgewählte Playlist nicht, mal – sehr häufig sogar – stürzte die App auf der Uhr ab, mal erfasste die App auf dem iPhone die Strecke nicht richtig. Alles für sich genommen kleine Probleme, aber in der Summe doch sehr ärgerlich. Abgesehen davon, dass man während des Trainings nur mühsam Daten auf dem kleinen Display ablesen konnte.

Meine Laufstrecke mit Runkeeper getrackt.
Meine Laufstrecke mit Runkeeper getrackt.

Mein Workaround für die Startprobleme war dann, dass ich zunächst immer ein Training auf dem iPhone gestartet habe, damit die Musik loslaufen kann. Das habe ich dann sofort wieder beendet und gelöscht. Danach ließ sich meistens – auch nicht immer – das Training per Apple Watch starten und die Playliste lief auch los. Das führt aber natürlich das ganze Prinzip ad absurdum.

Das Beenden des Trainings auf der Uhr war auch immer so eine Sache. Manchmal ist es geglückt, manchmal nicht. Dabei sind schon manch wertvolle Sekunden verstrichen. Daher habe ich bis zum Schluss das Training dann immer auf dem iPhone beendet.

Bei aller Treue zur App frage ich mich aber manchmal, ob die Entwickler ihr eigenes Produkt überhaupt  selber verwenden. Wenn ich ehrlich bin wundere ich mich, dass man so einen unausgereiften Mist überhaupt veröffentlichen mag. Abgesehen von den offensichtlichen Fehlern in der Software, ist die Bedienung von Version zu Version kruder geworden. Und Probleme gibt es Zuhauf mit dieser App.

Erst nach ein paar Wochen habe ich dann nämlich gemerkt, dass Runkeeper wohl Probleme dabei hat, die Daten des jeweiligen Trainings ins Netz zu laden, jedenfalls wurden auf der passenden Webseite, auf der alle meine Daten gespeichert sind, plötzlich und ohne ersichtlichen Grund die falsche Kilometer-Anzahl (nämlich genau die doppelte) angezeigt. Bis ich es gemerkt hatte, waren dadurch zahlreiche Daten falsch gespeichert worden. Ich habe mich schon gewundert, warum nach dem Hochladen auf die Server immer eine komische, nichts sagende Fehlermeldung anzeigt wurde.

Nachdem ich nun stolzer Besitzer einer Apple Watch Series 2 bin, wollte ich endlich den Schnitt machen und mich von der fehlerhaften, krude zu bedienenden, zum Abo-Kauf nervenden und launischen Software Runkeeper trennen. Denn auch Anfragen beim Support blieben unbeantwortet. Vielleicht weil ich nicht auf die Angebote, ein Abo abzuschließen eingegangen bin. Wer weiß?

Also nutze ich seit kurzem die bei iOS mitgelieferte Tracking-App. Dort kann man zwischen verschiedenen Aktivitäten wählen. Die Musik habe ich auf die Uhr geladen und das Headset direkt damit gekoppelt. Seit dem kann ich problemlos ohne iPhone und nur mit der Uhr meine Runden im Park drehen, dabei Musik hören und ich werde sogar nicht mal von den ganzen Benachrichtigungen der iPhone-Apps genervt, denn das liegt warm und trocken Zuhause.

Mit der Apple Watch Series 2 und der Aktivitäten-App getrackt.
Mit der Apple Watch Series 2 und der Aktivitäten-App getrackt.

Im Anschluss und sobald das iPhone wieder in Reichweite der Uhr ist, werden die Daten mit der dortigen App synchronisiert und ich habe Zugriff auf alle Informationen. Lediglich die Ansagen während des Trainings fehlen, aber das macht mir nichts aus. Dafür funktioniert die ganze Sache problemlos. Einziger wirklicher Wermutstropfen: Es gibt keine App auf dem Mac mit der man die Daten verwalten kann. Aber das kann ja noch kommen.

Daher sage ich Tschüss Runkeeper und Hallo Aktivitäten-App.

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Tags: Apple Watch Series 2, Aktivitäten, Runkeeper, Aktivitäten-App, Apple Watch, Fehler, App, Sport, Fitnesstracker

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