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China: Milliardenkosten nach Garantieschwindel mit iPhone-Reparaturen

In den vergangenen Jahren hat Apple die Garantie- und Reparaturbedingungen verschärft. So bietet Apple einen Expressaustausch nur noch für Kunden von AppleCare+ an. Zudem behält sich Apple das Recht vor, Serviceleistungen nur in jenem Land bzw. in jenem Kontinent durchzuführen, in dem ein Gerät gekauft wurde. Ob wohl ein Zusammenhang zu einem aktuell diskutierten Fall besteht? Durchaus möglich. Denn The Information berichtet von jahrelangem Garantieschwindel in China, der Apple Milliarden US-Dollar an Kosten verursacht haben soll.

Betrug in 60 Prozent der Garantiefälle

2013 soll Apple auf den Schwindel aufmerksam geworden sein. Aus gekauften oder gestohlenen iPhones wurden wertvolle Bauteile wie die Bildschirme ausgebaut, offenbar durch defekte oder nachgebaute Komponenten ersetzt, um die kaputten Geräte dann im Rahmen der Garantie bei Apple austauschen oder reparieren zu lassen und dann weiterzuverkaufen. Zu Spitzenzeiten sollen ganze 60 Prozent der Garantiefälle in China auf diese Masche zurückzuführen sein. Die dadurch verursachten Kosten sollen in die Milliarden gehen.

Garantiebetrug in China verursacht Milliardenkosten

The Information schreibt, dass Apple im Geschäftsjahr 2013 1,6 Milliarden US-Dollar an Rückstellungen für Garantiereparaturen beiseite gelegt hat. Die tatsächlichen Kosten sollen sich aber auf 3,7 Milliarden US-Dollar belaufen haben – großteils wegen des Garantieschwindels in China. Ursprünglich ging Apple davon aus, dass 10 Prozent der Garantiefälle auf Betrügereien zurückzuführen seien. Die tatsächliche Zahl war allerdings wie erwähnt viel höher, bei bis zu 60 Prozent der Garantiefälle.

Verschärfte Bedingungen

Entdeckt worden sei das durch Datenanalysen, wie The Information weiter ausführt. Es wurde einfach gezählt, in wie vielen Fällen ein iPhone nach einer Reparatur mit einer anderen Apple ID angemeldet wurde als zuvor. In der Regel würde sich ein Kunde nach der Reparatur vermutlich wieder mit demselben Konto anmelden. Apple hat in einem Katz-und-Maus-Spiel mit den Betrügern die Garantiebedingungen in China in den vergangenen Jahren dann sukzessive verschärft und auch Hardware-Vorkehrungen getroffen, um den Garantieschwindel zu unterbinden.

Garantiebetrug konnte auf 20 Prozent gesenkt werden

So werden in China alle Garantiefälle über spezielle Service-Zentren abgewickelt, in denen es zu verstärkten Tests der defekten Geräte kommt. Außerdem hat Apple etwa auf den iPhone-Akkus unsichtbare Farbe angebracht und die Prozessoren mit einer speziellen wasserfesten Versiegelung versehen. Dies soll es Apple ermöglichen zu erkennen, wenn an einem iPhone herumgedoktert wurde. Inzwischen soll der Anteil an Betrugsfällen bei Garantiereparaturen auf 20 Prozent gesunken sein. The Information kritisiert allerdings, dass Apple dafür fünf Jahre gebraucht habe. Grund könnte die Geheimhaltung im Unternehmen sein.

Via 9to5Mac

Martin Wendel

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