Qualcomm möchte Import- und Verkaufsstopp für iPhones und iPads erwirken

Die Differenzen zwischen Chip-Hersteller Qualcomm und Apple spitzen sich weiter zu. Wie nun bekannt wurde, möchte Qualcomm in den USA ein Import- und Verkaufsstopp für gewisse iPhone- und iPad-Modelle erwirken und hat sich dazu an die ITC, die internationale Handelskommission der USA, gewandt. Hintergrund ist ein Rechtsstreit über Patente. Qualcomm behauptet, dass Apple sechs Mobilfunk-Patente, die dem Unternehmens zwischen 2013 und 2017 zugesprochen wurden, verletze.

iPhones und iPad mit LTE-Modem von Intel betroffen

Von dem Import- und Verkaufsstopp betroffen wären Modelle, die mit LTE-Chips von anderen Herstellern ausgestattet sind. Es handelt sich dabei um mit AT&T und T-Mobile kompatible iPhone 7 und iPhone 7 Plus ,die mit einem Intel-Mobilfunkchip ausgestattet sind, sowie manche iPad-Modelle. Sollte es tatsächlich zu einem Import- und Verkaufsstopp kommen, würde dies aber noch etwa 18 Monate dauern. Die für Herbst erwarteten drei neuen iPhone-Modelle wären also zumindest vorerst nicht davon betroffen.

Rechtsstreit mit Qualcomm begann im Januar

Die nicht einfach zu durchschauenden Rechtsstreitigkeiten von Qualcomm und Apple gehen auf Anfang des Jahres zurück. Die FTC, die US-amerikanische Bundeshandelsbehörde, beschwerte sich im Januar, dass Qualcomm gegen Richtlinien verstoße und bei der Lizenzierung seiner Patente wettbewerbsfeindliche Methoden eingesetzt habe. Konkret ging es der FTC um eine Vereinbarung zwischen Qualcomm und Apple. In dieser sicherte sich Qualcomm zu, dass von 2011 bis 2016 keine Modems von konkurrierenden Herstellern in iPhones verbaut werden dürfen.

Apple klagt Qualcomm und umgekehrt

Apple hat kurz darauf eine Klage gegen Qualcomm, die aufgrund der Lizenzierung von Patenten an jedem verkaufen iPhone mitverdienen, eingereicht. Die Anschuldigung: Qualcomm verrechne Apple viel zu hohe Lizenzgebühren, konkret bis zu fünfmal höher als bei anderen Konzernen – zudem “für Technologien, mit denen sie nichts zu tun haben”. Apple forderte von Qualcomm daher eine Rückerstattung in Höhe von einer Milliarde US-Dollar.

Im April hat schließlich Qualcomm eine Klage gegen Apple eingebracht. Auch Qualcomm fordert eine Summe von einer Milliarde US-Dollar und behauptet, dass Apple die Lizenzbedingungen gebrochen, Falschaussagen getroffen und die Regulierungsbehörden gegen das Unternehmen aufgehetzt habe. Daraufhin hat Apple die Zahlung von Lizenzgebühren an Qualcomm bis zu einem Gerichtsentscheid gänzlich eingestellt.

Via MacRumors

Martin Wendel

Neueste Artikel

Dead On Arrival? Die verpasste Chance der Apple Vision Pro in Deutschland

Kennt ihr das Problem des ersten Eindrucks? Mit dem ersten Eindruck macht man in der Regel alles klar. Man entscheidet…

9. August 2024

Apple’s Neue Gebühren Verärgern Epic Games und Spotify – Es Gibt Nur Eine Lösung

Apple steht erneut im Mittelpunkt der Kritik, nachdem das Unternehmen seine Gebührenstruktur für Apps außerhalb des App Stores angepasst hat.…

9. August 2024

Apple Ändert EU App-Store-Richtlinien nach Untersuchung durch die Kommission

Apple hat nach einer Untersuchung der Europäischen Kommission seine Richtlinien für den App Store in der EU geändert. Diese Änderungen…

9. August 2024

AI Pin von Humane enttäuscht: Mehr Rückgaben als Neuverkäufe

Der von Humane entwickelte AI Pin, gedacht als revolutionäres Wearable, das Informationen auf beliebige Oberflächen projiziert, konnte die hohen Erwartungen…

9. August 2024

Apples Mac Mini mit M4-Chip wird der kleinste Computer aller Zeiten

Apple plant eine neue Version des Mac mini, die das kleinste Desktop-Computer-Modell des Unternehmens sein wird. Diese Einführung ist Teil…

8. August 2024

Analysten spekulieren: Apple Intelligence könnte 20 USD/Monat kosten

Apple plant, seine neuen Apple Intelligence-Funktionen schrittweise einzuführen. Einige dieser fortschrittlichen Funktionen könnten bald kostenpflichtig sein. Analysten diskutieren mögliche Preise…

8. August 2024

Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.

Mehr lesen