Wir haben den neuen Klipsch Nashville ausprobiert. Ein robuster Bluetooth-Speaker mit einigen gut klingenden Details.
Bluetooth-Speaker gibt es wie Sand am Meer. Ab rund 20 Euro finden sich lautgebende Geräte, zumeist von obskurem Klang. Klipsch ist sicherlich neben Marshall eine US-amerikanische Legende. Das 1946 gegründete Unternehmen erlangte Bekanntheit durch das Klipschorn, einem legendären Hornlautsprecher.
Klipsch Nashville im Detail
Der portable Bluetooth 5.3 Lautsprecher kommt mit zweimal 10 Watt und 360 Grad Klang. Die Eckdaten sind 78mm x 178mm x 81mm bei einem Gewicht von rund 970 Gramm. Allein das Gewicht ist beachtlich. Der Preis von 179 Euro geht dagegen in Ordnung.
Zusätzlich erlaubt ein integriertes Mikrofon, den Lautsprecher als Freisprecheinrichtung zu nutzen. Und, als recht seltenes Alleinstellungsmerkmal: Der Nashville lässt sich mit bis zu 10 Watt Ladeleistung als Powerbank zum Laden eines Handys oder anderer Geräte verwenden.
Wie auf dem Bild gut erkennbar, sind alle Anschlüsse geschützt und die Schalter gummiert. Der Grund hierfür ist eine IP67 Zertifizierung, die nicht nur für Wasserdichtigkeit (30 Min. in bis zu einem Meter Wassertiefe) steht, sondern auch gegen Staub und Dreck schützt.
Wären all diese Features nicht längst ausreichend, hat Klipsch dem Bluetooth-Speaker zusätzlich Multipoint spendiert. So lassen sich maximal acht Geräte, egal ob iPhone oder ein Android Smartphone, gleichzeitig verbinden. Dadurch können Nutzer:innen -mittels Pausieren und Wiedergeben am jeweils anderen Gerät- komfortabel hin- und herspringen zwischen unterschiedlichen Quellen.
Ein sogenannter „Broadcast“ Modus erlaubt es bis zu zehn Speaker – der „Klipsch Music City“ Serie – zu verbinden. Nimmt man zwei Lautsprechers des gleichen Modells läßt sich ein Stereo Setup bilden. Die „Klipsch Music City“ Serie besteht aus drei Lautsprechern, einem kleineren Modell, dem Austin, und einem deutlicher größeren Gerät, dem Detroit.
Design und Bedienung
Der 970 Gramm Speaker wirkt robust und wertig durch seine Lochgitterabdeckung vorne und hinten. zum Schutz und zur Entkopplung umschließt ein geriffeltes Gummiband die Box.
Auf der Oberseite finden sich die üblichen Bedienelemente und Statusanzeigen: Ein Power Button, eine Taste für das Bluetooth-Pairing und je eine für lauter und leiser. Leider sind die gummierten, leicht erhobenen Taster nicht beleuchtet. Im Dunkeln muss man erst mal ertasten, wo denn nun eigentlich die Taste ist, die man gerade nutzen will. Schade, denn der Druckpunkt der Taster ist angenehm.
Wir wollen natürlich auch die Klipsch Connect App fürs iPhone nicht vergessen. Mittels dieser lassen sich, wie bei solchen Apps üblich Firmware Updates einspielen und mittels Equalizer Klangjustierungen vornehmen.
Der Klang des Klipsch Nashville
Der Nashville kann laut, sehr laut für seine Größe. Selbst bei maximaler Lautstärke verzerrt die Box nicht. Natürlich nimmt durch die Größe und Bauart die Präzision mit zunehmender Lautstärke ab.
Aber: Das war zu erwarten. Immerhin bildet der Speaker bei durchschnittlicher Lautstärke eine angenehme Dynamik ab. Weder energische Bässe noch mittenbetonte Gitarren bringen die Box aus dem Tritt.
Obwohl Klipsch von einem 360 Grad Sound spricht, darf man weder „immersiven“ oder gar „Spatial Audio“ Klang erwarten. Was Vision Pro und AirPods Pro in Verbindung mit manchen Apple Music Titeln bieten, kann -bauartbedingt- ein Bluetooth-Speaker nicht.
Sehr wohl aber einen sehr breiten, raumfüllenden Klang, der einem zweiten, nach hinten gerichteten, Lautsprecher geschuldet ist. Dabei sollte der Speaker nicht zu nahe an einer Wand stehen, da der Sound dann phasig und gequetscht klingen kann.
Fazit
Klipsch hat viele praktisch Funktionen im Nashville verbaut, so dass er mehr als viele Wettbewerber kann. Und auch einiges höher im Preis positioniert ist. Am Ende muss ein Bluetooth-Spreaker jedoch klanglich überzeugen. Dies ist der Fall! Vor allem der Bass legt hier ein überzeugendes Fundament, das bei dieser Boxengröße und -klasse keineswegs selbstverständlich ist.
Das gilt jedoch auch für das Gewicht des Nashville von rund 970 Gramm. Nimmt man ihn erstmalig zur Hand fühlt er sich schwer und klobig an. Ja, der Klipsch Nashville verbreitet Solidität auch über sein Gewicht. Ob man dies mal schnell mit ins Schwimmbad nehmen will? Fraglich! Zuhause oder im Garten fühlt sich die Box wohl, im Reisegepäck wohl eher weniger.
In Summe können wir den Lautsprecher definitv empfehlen; mit den beschriebenen Einschränkungen.
Der Klipsch Nashville wurde uns von Klipsch für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller.
Bildquelle Autor und techpresse