Die Welt der Eingabegeräte geht deutlich über Tastaturen und Mäuse hinaus. Für unterschiedliche Berufe und Anwendungen gibt es häufig spezialisierte Eingabegeräte. Wir haben das Loupedeck+ ausprobiert, eine Zusatzkonsole für alle jene, die mit visuellen Medien arbeiten.
In den letzten Jahren wurde die Palette an Eingabegeräten immer größer. Während Apple den Pencil eingeführt hat und das iPad so zum Grafiktablet aufsteigen lässt, führt Microsoft auch ein eigenes Drehrad zur Feinabstimmung von Farbprofilen. Diese Idee denkt das Loupedeck+ weiter – es bietet unzählige Eingabemöglichkeiten für Bild- und Videobearbeitung.
Der Controller unterstützt dabei nur einige Programme direkt. Ist eure Anwendung nicht in folgender Liste enthalten, ist das Loupedeck+ aktuell nicht für euch geeignet:
Das Eingabegerät wird in einem großen schwarzen Karton geliefert, das Zubehör ist überschaubar. Das Eingabegerät selbst besteht komplett aus schwarzem Kunststoff, das gilt auch für die Drehregler und Tasten. Die Verarbeitung kann sich dennoch sehen lassen und ist für den langfristigen Einsatz ausgelegt. Alle Tasten besitzen einen merklichen Druckpunkt und die Drehregler rasten klar ein. Insofern ist eine punktgenaue Eingabe garantiert.
Einen kleinen Nachteil gibt es – meinem Geschmack nach – bei den Drehreglern: Sie geben ein lautes Klickgeräusch von sich. Das mag im Zweifel ein willkommenes Feedback sein, gerade für (Live-)Audioanwendungen kann das Loupedeck+ so schnell zu seiner Störquelle werden.
Die Spezialtastatur bietet keine nennenswerten LEDs oder gar Displays, zudem setzt die Konkurrenz häufig auf höherwertige Materialien – diese Lösungen sind dann aber auch wesentlich teurer.
Die Tastatur wird via USB-A mit dem Rechner verbunden, Windows wird ab Version 7 und macOS ab Version 10.10 unterstützt. Das Kabel ist fix integriert und 125 cm lang.
Die Installation verlief in meinem Test völlig reibungslos. Die notwendige Software kann kostenlos über die Homepage des Herstellers geladen werden, danach kann das Loupedeck+ konfiguriert werden. Sofern eine kompatible Anwendung gefunden wurde, wird diese gleich aufgerufen und für die Verwendung angepasst. Der Vorgang funktioniert rasch und völlig reibungslos.
Für meinen Test habe ich mir die Tastatur konkret am Beispiel von Lightroom CC näher angesehen. Die Software bietet für alle unterstützten Anwendungen eine Befehlsübersicht, so ist der Einstieg vergleichsweise einfach.
Die Tastatur bietet unterschiedliche Tasten und Drehregler für eine breite Anzahl an Anwendungsfällen. So gibt es eigene Tasten für Undo, Redo, Brush, das Umschalten von Sternen und Farben, Kopieren, Einfügen, Zoom und so weiter. Die Drehregler sind für unterschiedliche Bearbeitungsschritte gedacht wie Kontrast, Schatten oder Highlights, der große Drehregler rotiert das Foto. Mit den obigen Scrollrädern können die einzelnen Farbbereiche eingestellt werden, die jeweilige Farbe ist am unteren Ende des Rades abgebildet. Mittels FN-Taste können weitere Funktionen zugeschaltet werden.
Während sich vielen Nutzern die Verwendung einer Zusatztastatur für spezielle Anwendungen oft nicht erschließt, werden vor allem Profis derartige Lösungen sehr schätzen. Sie ermöglichen es, viele Bearbeitungsschritte gleichzeitig vorzunehmen und sparen so erheblich Zeit.
Zugegeben gibt es viele generische MIDI-Controller, die ähnliche Funktionen ermöglichen – am Ende ist die Konfiguration oft sehr zeitraubend und die Lösungen sind nicht ideal. Das Loupdeck+ ist speziell für die vorgesehenen Anwendungen designt und schnell einsatzbereit.
Aus eigener Praxis kann ich sagen: Ich arbeite viel mit Audioanwendungen und bin ein großer Fan von angepassten Midi-Controller. Wer viel mit Foto- oder Videoanwendungen (von Adobe) arbeitet, sollte sich das Loupedeck+ näher ansehen. Die Verarbeitung ist gut, die Software sehr gelungen und der Preis befindet sich – angesichts des Funktionsumfangs und im Vergleich zur Konkurrenz – eher am unteren Ende.
Das Loupedeck+ wird für 239 Euro direkt auf Amazon angeboten.
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