Zu einer kuriosen Gerichtsentscheidung kam es in Brasilien. Ein Richter verdonnerte eine 72-stündige Sperre des Messenger in dem Land. Mobilfunkanbieter dürfen ihren Kunden in diesen drei Tagen keinen Zugriff auf den Dienst gewähren. Hintergrund ist, dass WhatsApp sich geweigert hat, bei einer Drogenhandel-Ermittlung den Behörden Daten zur Verfügung zu stellen. Von der Sperre sind 100 Millionen Nutzer betroffen.
Es handelt sich dabei nicht um das erste Mal, dass in Brasilien eine WhatsApp-Sperre verhängt wird. Erst im vergangenen Dezember verordnete ein Richter eine zweitägige Sperre, nachdem WhatsApp nicht mit den Behörden kooperierte. Die Sperre wurde jedoch direkt wieder aufgehoben, da es sich um keine angemessene Reaktion handle.
Im März dieses Jahres wurde ein für Lateinamerika verantwortlicher Facebook-Manager in Brasilien festgenommen, da dieser im Rahmen einer Ermittlung bei der Herausgabe von WhatsApp-Konversationen nicht kooperiert hatte. Am nächsten Tag wurde er wieder freigelassen, da ein Berufungsgericht feststellte, dass die Verhaftung unangemessen war. Bei dem Richter, der nun die 72-stündige WhatsApp-Sperre verhängt handelt es sich um denselben, der den Facebook-Manager verhaften ließ.
Auch die 72-stündige Sperre wurde von einem Berufungsgericht nun wieder aufgehoben, berichtet Reuters.
Bild von flickr/Oliver Bergmann
Via MacRumors
Der Artikel erschien ursprünglich am 3. Mai 2016, 18:29 Uhr.
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