Im Februar letzten Jahres stellten Google und Microsoft mit großem Aufwand neue Produkte vor, die auf generativer KI basieren. Diese Entwicklung folgte auf den Fersen des viralen Erfolgs von ChatGPT. Doch bald schon wurden die Unternehmen für eklatante Faktenfehler ihrer Chatbots in öffentlichen Demos kritisiert. Insbesondere Googles Aktienkurs litt erheblich unter den Folgen.
Ein Jahr später setzt sich der Kreislauf aus KI-Veröffentlichungen und öffentlicher Kritik fort. Googles KI-Chatbot Gemini, kürzlich um die Funktion erweitert, realistisch aussehende Bilder von Menschen zu erstellen, sah sich mit Vorwürfen konfrontiert, absichtlich keine Visualisierungen von weißen Personen zu zeigen, selbst in historischen Kontexten, wo dies erwartet würde. Microsofts KI geriet ebenfalls erneut unter Beschuss. So erzeugte sein Copilot-Chatbot Antworten, die von Nutzern als bizarr, beunruhigend und teilweise schädlich beschrieben wurden.
Generative KI ist von Natur aus fehlerhaft und unvorhersehbar. Sundar Pichai, CEO von Google, räumte dies in seiner Entschuldigung ein. Dennoch setzen Google und Microsoft unter enormem Konkurrenzdruck weiterhin auf diese unvollkommenen KI-Systeme in einer Vielzahl von Produkten – und werden regelmäßig von den unvorhergesehenen Fehlern dieser Systeme überrascht.
Google bemühte sich, durch technische Methoden Diversität in die Ergebnisse von Gemini einzubringen, um bekannten Bias-Problemen in KI-Bildgeneratoren entgegenzuwirken. Doch dieser Ansatz stieß auf Kritik und wurde als ahistorisch und absurd wahrgenommen. Dr. Joy Buolamwini, Autorin von “Unmasking AI
” (*), betont die Notwendigkeit, Bias und Repräsentation in KI-Modellen mit Fingerspitzengefühl anzugehen.Die Bedeutung ethischer Überlegungen in der KI-Entwicklung wird immer deutlicher. Technologieunternehmen haben jedoch oft die Teams, die sich mit diesen schwierigen Fragen beschäftigen, entmachtet oder reduziert. Dies unterstreicht das Risiko für den Ruf der Unternehmen.
Die potenziellen Maßnahmen zur Milderung der Risiken durch KI – das Testen von Aufforderungen, das Verstehen der wahren Absichten der Nutzer und das Suchen nach tieferem sozialen Kontext – erfordern Zeit. Doch Zeit scheint genau die Ressource zu sein, die den Tech-Giganten im Wettbewerb um die Vorherrschaft in der KI fehlt. Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass die jüngsten PR-Krisen die letzten ihrer Art sein werden.
Die Ereignisse rund um KI und Ethik, wie sie von Bloomberg berichtet wurden, werfen ein Licht auf die Herausforderungen, mit denen sich Technologieunternehmen konfrontiert sehen. Sie zeigen die Notwendigkeit, in der Entwicklung von KI-Systemen sowohl ethische als auch soziale Überlegungen zu berücksichtigen. Der Weg zu einer verantwortungsbewussten KI ist komplex, doch essentiell für die Zukunft der Technologie.
Quelle: Bloomberg
Titelbild: KI (Dall-e)
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen*) Links zu Amazon und ggf. anderen Shops sind sogenannte Affiliate-Links. Apfeltalk erhält eine kleine Provision von dem für euch unveränderten Kaufpreis.
Kennt ihr das Problem des ersten Eindrucks? Mit dem ersten Eindruck macht man in der Regel alles klar. Man entscheidet…
Apple steht erneut im Mittelpunkt der Kritik, nachdem das Unternehmen seine Gebührenstruktur für Apps außerhalb des App Stores angepasst hat.…
Apple hat nach einer Untersuchung der Europäischen Kommission seine Richtlinien für den App Store in der EU geändert. Diese Änderungen…
Der von Humane entwickelte AI Pin, gedacht als revolutionäres Wearable, das Informationen auf beliebige Oberflächen projiziert, konnte die hohen Erwartungen…
Apple plant eine neue Version des Mac mini, die das kleinste Desktop-Computer-Modell des Unternehmens sein wird. Diese Einführung ist Teil…
Apple plant, seine neuen Apple Intelligence-Funktionen schrittweise einzuführen. Einige dieser fortschrittlichen Funktionen könnten bald kostenpflichtig sein. Analysten diskutieren mögliche Preise…
Diese Website benutzt Cookies um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.
Mehr lesen