Werbung



News

Test: Drobo 5D3 – Teil 3: Fazit

Werbung

In Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Hersteller Drobo machen wir einen Praxistest in mehreren Teilen. Dieser soll neben der Alltagstauglichkeit der Drobos (wir haben ja schon mehrere Modelle ausprobiert) auch die Funktion als System zum Erstellen von Backups demonstrieren. Im im dritten und letzten Teil dieser kleinen Serie geht es um das Fazit der vergangenen Wochen mit dem Drobo 5D3.

Für diese mehrteilige Serie konnten wir mit Wolfgang Birkenstock einen Anwender gewinnen, der auf eine sichere Datenhaltung angewiesen ist. Wolfgang ist Freunden unserer Sendung Apfeltalk LIVE! kein Unbekannter. Wir hatten ihn bereits in der Show und haben mit ihm über seinen Beruf als Sportfotograf gesprochen. Der Text zu dieser Serie stammt demnach auch von ihm.


Tempo

Lese- und Schreibgeschwindigkeiten stehen bei einem Backup-Medium in der Prioritätenliste nicht an erster Stelle. Trotzdem empfand ich die zu Beginn meines Testes gemessenen Raten als deutlich zu gering. Das Kopieren eines Ordners mit 4 GB und tausenden kleinen Dateien auf das 5D3 dauerte knapp fünf Minuten (im Schnitt 14 MB/s). Bei drei Dateien mit zusammen 90 GB waren es gut 39 Minuten (39 MB/s). Etwas lahm.

Je mehr Daten ich darauf abgelegt habe, desto schneller wurde das Drobo-Gerät interessanterweise. Eine Erklärung für dieses Verhalten fällt mir nicht ein. Zuletzt hatte ich Schreibgeschwindigkeiten von 120 bis 130 MB/s. Beim Lesen kam ich auf 60 bis 65 MB/s. Zu der Zeit waren von den 7,15 TB, der Netto-Speicherkapazität des 5D3 mit zwei 8-TB-Platten, gut 4 TB belegt.

Dabei spielen natürlich auch die verwendeten Festplatten eine Rolle. Der Hersteller Seagate gibt in seinem Datenblatt zur IronWolf Pro mit 8 TB eine „Max. Anhaltende Datenübertragungsrate“ von 214 MB/s an. Vermutlich bremst das Organisieren der Daten auf den Platten durch BeyondRAID den Transfer etwas aus. Ich habe gelesen, dass das Drobo-Gerät tendenziell schneller wird, wenn mehr Platten eingebaut sind. Das kann ich aber nicht verifizieren, da mir zum Test nur die beiden IronWolf Pro zur Verfügung stehen. Die uralte Seagate Barracuda 7200.9, die ich zwischenzeitlich eingebaut hatte, möchte ich nicht zur Messung der Schreib- und Lesegeschwindigkeit heranziehen.

Das Drobo 5D3 bietet die Möglichkeit, zusätzlich eine mSATA (mini-SATA) SSD einzubauen, die dann als Cache genutzt wird. Beim Beurteilen des Nutzens dieses Features bin ich zugegeben ebenfalls auf Vermutungen angewiesen, da ich keine derartige SSD zur Hand habe. Daher mit Vorbehalt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solcher Cache bei typischen Backup-Szenarien, wo es eher auf die Dauertransferrate ankommt, zu einer Beschleunigung führt.

Versprechen erfüllt

Drobo verspricht „Einfachheit, verbesserten Schutz, Zuverlässigkeit und beispiellose Erweiterbarkeit“. Das Versprechen wird aus meiner Sicht erfüllt. Das 5D3 lässt sich einfach in Betrieb nehmen, auch durch Anwender mit wenig Erfahrung. Man hat mit dem Gerät ein Festplatten-Array, das man unkompliziert lokal an seinen Mac anschließen kann, mit potentiell großer Speicherkapazität, für Backup-Zwecke ausreichender Geschwindigkeit, Schutz vor Datenverlusten („einfache“ oder „doppelte Datenträgerredundanz“) und tatsächlich guten Erweiterungsmöglichkeiten mit beliebigen Festplatten, die man zu diesem Zweck während des laufenden Betriebes einfach nur einschieben muss. Und das alles, ohne dass man sich Gedanken über die Technik dahinter oder ein Netzwerk, wie man es für den Einsatz eines Network Attached Storage (NAS) benötigen würde, machen müsste.

Persönliche Vorlieben

Als freiberuflicher Journalist, Sportfotograf und Einzelkämpfer mit erhöhtem Datenaufkommen, das es zu sichern gilt, sollte ich zur Zielgruppe des 5D3 zählen.

Ich habe mittlerweile in allen meinen Macs SSD anstelle von klassischen Festplatten eingebaut. Meinen schon etwas älteren iMac habe ich vor zwei Jahren aufgerüstet. Und ich möchte auch nicht mehr zurück, die SSD sind ein echter Gewinn in Sachen Geschwindigkeit.

Ein Gerät wie das Drobo 5D3, ausgestattet mit Festplatten, ist daher für mich kein Speicherplatz zum „darauf arbeiten“, sondern primär ein Backup-Medium. Dafür ist es auch gedacht. Ich hatte im ersten Teil des Testberichtes mein abgestuftes Backup-System erwähnt, wozu auch eine externe Festplatte gehört, auf die ich zwischendurch im Stunden-Rhythmus immer mal wieder Daten sichere. Ich benötige auch eine Ablage für mein Fotoarchiv im ständigen Zugriff. Dazu ist das 5D3 grundsätzlich sehr gut geeignet. Die eingebauten Festplatten sind von Seagate für den Dauerbetrieb ausgelegt.

Unnötige Beschränkungen

Ich schreibe „grundsätzlich“, weil ich trotz der genannten Vorteile nicht zu einem 5D3 greifen würde. Ein Urteil, das auf persönliche Gegebenheiten, Vorlieben und meinem Workflow basiert, mit Gründen, die für andere potentielle Anwender möglicherweise überhaupt keine Rolle spielen. Dazu zählt, dass man sich die ganzen Annehmlichkeiten des BeyondRAIDs damit erkauft, dass man ohne ein Drobo-Gerät nicht auf seine Daten auf den Festplatten zugreifen kann. Oder die fehlende Möglichkeit zur Verschlüsselung. Ersteres ist konzeptbedingt, über die Implementierung einer Verschlüsselung könnte Drobo nachdenken.

Wen das nicht weiter stört und Bedarf an einer einfach zu nutzenden Speicherlösung hat, für den ist das Drobo 5D3 eine Option. Die falschen oder zumindest unpraktischen Speicherplatzangaben im Finder, ein weiterer Kritikpunkt, sind unschön und sollten korrigiert werden, aber, nun ja, man kann damit leben.

Die Beschränkung der Schnittstellen auf Thunderbolt 3/USB-C schließt unnötigerweise Besitzer älterer Macs aus oder erschwert für diese zumindest die Nutzung eines 5D3. Ich habe momentan noch keinen Mac mit Thunderbolt 3 und verwende in der Regel auch nicht das allerneuste macOS. Daraus ergaben sich kleinen Hürden bei der Inbetriebnahme des 5D3. Der „Thunderbolt 3 (USB‑C) auf Thunderbolt 2 Adapter“ und ein System-Update, für das es sonst keine Notwendigkeit gab, waren erforderlich.

NAS statt DAS

Da ich – trotz Einmann-Büro – mehrere vernetzte Macs im Einsatz habe, wäre ich mit einem NAS besser bedient als mit einem Direct Attached Storage (DAS) wie dem 5D3. Ein NAS hängt im Netz, man kann von jedem Rechner darauf zugreifen, unabhängig davon, welches (evt. nicht ganz aktuelle) macOS darauf läuft. Zudem ist ein Festplatten-Array nicht ganz leise. Das 5D3 muss in Rechnernähe stehen, ein NAS könnte ich, da unser Haus mit Ethernet verkabelt ist, in einem anderen Raum unterstellen. Gigabit Ethernet, wie es zum Beispiel das Drobo-NAS 5N2 hat, dürfte die Übertragungsgeschwindigkeiten zwar etwas senken, doch das ist bei dieser Art der Nutzung nicht so entscheidend.

Wolfgang Birkenstock


Das Drobo 5D3 wurde uns für diese Reihe kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Hersteller, bzw. die deutsche Agentur ist auch hier im Forum registriert und beantwortet Fragen. (User: Drobo-Tech)

Fotos: Enesa Simsek-Birkenstock und Wolfgang Birkenstock.

An dieser Stelle danke an Wolfgang für sein Engagement.

Werbung



Tags: Raid, Testbericht, Test, Datensicherung, Backup, Drobo

Ähnliche Artikel

Werbung



Einkaufstipps
Beliebte Artikel

Werbung