Trotz stetiger Verbesserungen stellt die App-Gap auch heute noch ein Problem unter Windows Phone dar – für die Microsoft-Plattform gibt es weniger mobile Anwendungen, sie erscheinen häufig erst nach den iOS- oder Android-Versionen und weisen zudem oft eine schlechtere Qualität auf. Bereits vor einigen Monaten hat Microsoft weitere Pläne angekündigt, dem entgegenzuwirken und Entwicklern unter die Arme zu greifen.
Neben dem Fokus auf Universalprogrammen, die auf allen Microsoft-Plattformen lauffähig sind, sollen Entwickler ihre iOS- und Android-Programme künftig für Windows portieren können. Nun hat der Konzern eine erste Version der auf den Namen Windows Bridge für iOS getauften Anwendung veröffentlicht – als Open-Source-Projekt unter der MIT-Lizenz. Der Code kann auf Github eingesehen und heruntergeladen werden, Microsoft hofft auf Feedback aus der Entwickler-Community.
Microsoft geht es mit der Windows Bridge jedoch nicht darum, iOS-Anwendungen einfach unter Windows lauffähig zu machen. Der Konzern will Entwicklern bei der Erstellung von Windows-Programmen unter die Arme greifen – in dem sie möglichst große Teile des Objective-C-Codes weiterverwenden können. Microsoft hat in seine Entwicklungsumgebung Visual Studio dazu einen Objective-C-Compiler implementiert, der den Code von iOS-Apps in eine native Windows-App kompilieren kann.
Microsoft unterstützt mit der Windows Bridge dabei eine recht breite Auswahl an iOS-Programmierschnittstellen (APIs), ermutigt die Entwickler jedoch auch direkt Windows-APIs in die Programme einzubauen. Microsoft sieht die Entwicklung der Windows Bridge dabei nicht als abgeschlossen an. Der Konzern hofft auf Feedback der Entwickler und Unterstützung für weitere iOS-APIs einbauen. Zudem sei die derzeit verfügbare Windows Bridge noch eine recht frühe Version, die noch nicht den vollen Funktionsumfang besitze.
So können mit der Windows Bridge derzeit Anwendungen für Windows 8.1 und Windows 10 erstellt werden – jedoch nur für x86- und x64-Prozessorarchitekturen. Die ARM-Architektur, die vor allem in Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets zum Einsatz kommt, wird derzeit noch nicht unterstützt. Die finale Version der Windows Bridge soll im Herbst erscheinen. Neben einer ersten Version der Windows Bridge für iOS, hat Microsoft auch ein entsprechendes Tool für Web-Apps veröffentlicht. Windows Bridge für Android steht derzeit nur ausgewählten Testern zur Verfügung und wird im Herbst als Public-Beta erscheinen, Windows Bridge für klassische Desktop-Anwendungen soll im nächsten Jahr verfügbar sein.
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