Apple bereitet laut Bloomberg eine umfangreiche Überarbeitung seiner gesamten Mac-Produktlinie vor, die durch eine neue Generation von hauseigenen Prozessoren angetrieben wird, welche insbesondere künstliche Intelligenz (KI) in den Vordergrund rücken sollen.
Erst vor fünf Monaten brachte Apple die ersten Macs mit M3-Chips auf den Markt, doch laut informierten Kreisen steht die Produktion der nächsten Generation – der M4-Prozessor – bereits kurz bevor. Mindestens drei Hauptvarianten des neuen Chips sind geplant, und Apple zielt darauf ab, jedes Mac-Modell damit auszustatten. Die Quellen, die anonym bleiben möchten, betonten, dass die offizielle Ankündigung noch aussteht.
Nach einem Höhepunkt im Jahr 2022 fielen die Mac-Verkaufszahlen im letzten Geschäftsjahr um 27 %. Vor der wichtigen Weihnachtssaison stagnierten die Umsätze der Computerlinie. Apple versuchte, mit einer auf M3-Chips fokussierten Veranstaltung im letzten Oktober frischen Wind in das Mac-Geschäft zu bringen, allerdings brachten diese Chips keine bedeutenden Leistungsverbesserungen gegenüber dem M2 des Vorjahres.
KI-Nachholbedarf wird angegangen
Apple hinkt in Sachen KI hinter Mitbewerbern wie Microsoft und Alphabets Google her. Die neuen Chips sind Teil einer breiteren Strategie, KI-Fähigkeiten in alle Produkte des Unternehmens zu integrieren.
Die aktualisierten Computer sollen gegen Ende dieses Jahres auf den Markt kommen und sich bis Anfang nächsten Jahres erstrecken. Geplant sind neue iMacs, ein 14-Zoll MacBook Pro der Einstiegsklasse, hochwertige 14-Zoll und 16-Zoll MacBook Pros und Mac minis – alle mit M4-Chips. Die Pläne könnten sich jedoch noch ändern. Apple hat sich gegenüber Bloomberg nicht zu den Plänen geäußert.
Aktienkurs von Apple zeigt positive Reaktion
Die Apple-Aktie verzeichnete am Donnerstag in New York ein Plus von 4,3 % auf 175,04 USD, den größten Tagesgewinn seit elf Monaten. Bis zum Mittwoch lag der Kurs dieses Jahr 13 % unter dem Vorjahresniveau.
Für das Jahr 2025 sind weitere M4-Macs geplant, darunter Updates für das 13-Zoll und 15-Zoll MacBook Air im Frühjahr, das Mac Studio etwa zur Mitte des Jahres und das Mac Pro später im Jahr. Der Mac Studio und das Mac Pro wurden zuletzt mit M2-Prozessoren im vergangenen Jahr aktualisiert.
Die M4-Chipserie umfasst eine Einsteigerversion namens Donan, leistungsfähigere Modelle mit dem Namen Brava und einen hochwertigen Prozessor mit dem Codenamen Hidra. Das Unternehmen plant, die KI-Verarbeitungsfähigkeiten der Komponenten zu betonen und deren Integration in die nächste Version von macOS hervorzuheben, die im Juni auf der jährlichen Entwicklerkonferenz von Apple angekündigt wird.
Speicherkapazität wird erhöht
Teil der Upgrades ist, dass Apple erwägt, seinen leistungsstärksten Mac-Desktops die Unterstützung von bis zu einem halben Terabyte Speicher zu ermöglichen. Aktuelle Modelle wie das Mac Studio und das Mac Pro bieten derzeit maximal 192 Gigabyte – deutlich weniger als das frühere Mac Pro-Modell mit einem Intel-Prozessor, das mit handelsüblichem Speicher bis zu 1,5 Terabyte verarbeiten konnte.
KI-Funktionen stehen 2024 im Mittelpunkt
Apple plant, eine Reihe neuer KI-Funktionen auf seiner Entwicklerkonferenz im Juni vorzustellen. Ein Großteil dieser Funktionen soll direkt auf den Geräten laufen. Zudem ist vorgesehen, dass die iPhone-Prozessoren dieses Jahres ebenfalls KI-fokussierte Verbesserungen erfahren werden.
Der Wechsel zu hauseigenen Chips ist Teil einer langfristigen Initiative, bekannt als Apple Silicon. Der Technologieriese begann 2010 mit der Nutzung eigener Halbleiter im ursprünglichen iPad und iPhone 4, bevor diese Technologie 2020 auf den Mac übertragen wurde. Das Ziel war es, Hardware und Software besser aufeinander abzustimmen und sich von den Prozessoren von Intel zu lösen.
Die Bemühungen haben sich bisher als erfolgreich erwiesen. Sie trugen dazu bei, die Leistung zu steigern und die Neugestaltung von Geräten wie dem neuesten MacBook Air, iMac und MacBook Pro zu erleichtern. Die Mac-Chips basieren auf derselben ARM-Architektur wie die Prozessoren in iPhone und iPad, was dünnere Produkte mit besserer Akkulaufzeit und geringerem Bedarf an Lüftern ermöglicht.
Quelle: Bloomberg
Titelbild: KI (Dall-e)